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öffentlich


Schlussworte der Fraktionsvorsitzenden



Fraktion der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Lichterglanz und Tannenduft,
Weihnachten liegt in der Luft,
Plätzchenduft erfreut das Herz,
weit, weit weg der Weltenschmerz
Im Heiligen Land sehnt man sich im Wintergarten
auf das Weihnachtswunder und alle warten, und warten und warten.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, liebe Bürgerinnen und Bürger von Großwallstadt,
 
Im Rückblick auf das vergangene Jahr wird deutlich, dass wir mit einer Vielzahl von Herausforderungen nicht nur auf kommunaler Ebene konfrontiert waren, die uns als Gesellschaft auf eine harte Probe gestellt haben.  In den vergangenen zwölf Monaten haben uns besonders bedrückende Themen begleitet, die einen Schatten über unsere Welt geworfen haben.
Der Schrecken des Krieges hat an verschiedenen Orten dieser Welt weiterhin sein hässliches Gesicht gezeigt. Menschen leiden unter Konflikten, die nicht nur Leid und Zerstörung bringen, sondern auch die Grundfesten unserer Menschlichkeit erschüttern. Der Terror und Massenmord, der sich in verschiedenen Regionen manifestiert hat, mahnt uns, dass wir gemeinsam gegen die Dunkelheit kämpfen müssen, um das Licht der Humanität aufrechtzuerhalten.
 
Der Tod hat nicht nur auf Schlachtfeldern gewütet, sondern auch die Ozeane und Wüsten haben ihre Opfer gefordert. Unsere Weltmeere sind zu einem Grab für zahllose Lebewesen geworden, während die Wüsten mit den Spuren eines unaufhaltsamen Klimawandels gezeichnet sind. Diese Zeichen der Natur erinnern uns daran, dass wir Verantwortung für unseren Planeten tragen und unsere Handlungen die Welt um uns herum nachhaltig prägen.
 
Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr zu leugnen. Extremwetterereignisse, Naturkatastrophen und der Verlust von Lebensraum bedrohen unsere Existenzgrundlagen. Es liegt an uns, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um den Pfad der Selbstzerstörung zu verlassen und gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ohne eigene Verhaltensänderung rennen wir ins Verderben.
Inmitten dieser globalen Herausforderungen beobachten wir jedoch auch, wie sich das Verhalten der Menschen verändert. Die Verrohung der Sprache und der Gesellschaft ist ein beunruhigender Trend, der die Grundlagen des respektvollen Miteinanders untergräbt. Die Spaltung in unseren Gesellschaften, die sich in Worten und Taten manifestiert, erfordert einen dringenden Wandel hin zu einem respektvolleren und mitmenschlicheren Umgang. Es ist, als befinde sih die Gesellschaft gerade lärmend auf dem organisierten Rückzug vom zivilen Umgang miteinander - und damit zusammenhängend, auf einem stillen Auszug aus der Demokratie
 
Wo Liebe wächst, gedeiht Leben - wo Hass aufkommt, droht Untergang.( M. Gandhi)
 
Ebenso sorgen Entwicklungen in der politischen Landschaft für Unruhe. Der Gedanke an die Abschaffung der Demokratie durch extremistische Kräfte ist eine ernsthafte Warnung, die uns alle aufrütteln sollte. Die Demokratie ist fragil, und es liegt in unserer aller Verantwortung, sie zu schützen und zu verteidigen.
 
Kommen wir kurz zur Kommunalpolitik. Der Bürgermeister hat in seiner Ansprache auf die Arbeit im vergangenen Jahr hingewiesen. Mit vereinten Kräften versuchen wir den Wohlfühlort Großwallstadt attraktiver und die Lebens- und Wohnqualität weiter zu verbessern. Unterschiedliche Meinungen sollen sein und bereichern die Demokratie. Leider kommen immer wieder Misstöne auf und persönliche Animositäten, die in unsrem Gremium eigentlich nichts zu suchen haben. Nebenbei bemerkt, wer Kritik übt, muss auch Kritik vertragen können. In diesem Zusammenhang bedauere ich sehr den Rücktritt von meiner langjährigen Fraktionskollegin Ellen Faust-Schnabel die in den vergangenen 3Jahrzenten verdienstvolle Arbeit für unsere Gemeinde geleistet hat. Ich freue mich aber auch auf die zukünftige Zusammenarbeit mit meiner neuen Fraktionskollegin Alexandra Fuchs.
Die Verwaltung, sprich der Bürgermeister schafft es immer wieder die Ortsbelebung zu ersticken. Jetzt haben wir auch keine Eisdiele mehr. Das armselige Schauspiel um das Gasthaus Adler und Piccolo Mondo kennen wir ja zur Genüge. Bei der Umsetzung von Beschlüssen hapert es ebenfalls. Denken wir an den Wohnmobilstellplatz, Aufstellung von den Himmelsliegen, Grillplatz, Radwegekonzept, Parkplatzproblem und das Friedhofskonzept. Einiges wurde zwar endlich angestoßen, nun erwarten wir eine zügige Umsetzung. Außerdem hoffen wir, dass bei der Erweiterung des Gewerbegebietes südlich vom Rewe, das beantragte, und unserer Meinung nach benötigte, Betreute Wohnen, realisiert werden kann.
 
Trotz all dieser Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke. Der Einsatz zahlloser Menschen, die sich für Frieden, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit auch in unserer Kommune einsetzen, wie z.B.  Feuerwehr, Seniorenbeirat und alle Ehrenamtshelfer in den Vereinen, zeigt, dass die Menschheit das Potenzial zur Veränderung in sich trägt. Es liegt an uns allen, gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten und die Werte der Menschlichkeit hochzuhalten.
In diesem Sinne möchte ich Sie alle dazu ermutigen, sich bewusst zu machen, dass wir die Architekten unserer eigenen Geschichte sind. Lasst uns gemeinsam an einer Welt arbeiten, in der Frieden, Respekt und Mitgefühl die Leitprinzipien sind. Nur durch vereinte Anstrengungen können wir die Herausforderungen überwinden, die vor uns liegen, und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen sichern.
Für die kollegiale Zusammenarbeit möchte ich mich im Namen der Fraktion rechtherzlich bedanken. Mein Dank geht an den Herrn Bürgermeister, an die Verwaltung, hier sei besonders Herr Hartmann erwähnt der sich sehr kooperativ zeigt und an alle Mitarbeiter im Bauhof für die Unterstützung unserer Arbeit.
 
Wir wünschen allen ein frohes, ruhiges, besinnliches, friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr verbunden mit der Hoffnung, dass das Friedenslicht seinen Weg in offene Herzen findet.
 
SPD Fraktion
R. Hein


Fraktion der Christlich-Soziale Union (CSU)

Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
werter Bürgermeister, werte Zuhörerinnen und Zuhörer,
 
im Namen der CSU-Fraktion begrüße ich Sie zur heutigen Jahresabschlusssitzung.
 
Wir schauen zurück auf ein ereignisreiches Jahr, indem wir uns große Mühe gaben, die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen.
 
Unser Engagement galt zahlreichen Projekten in den Bereichen Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Kultur und gesellschaftliches Zusammenleben, welche die Zukunft und das Wohl unserer Gemeinde im Fokus hatten. So kommen jetzt zum Beispiel die Zuschüsse zu unserem Antrag auf ein Radwegekonzept auch der Finanzierung des Lückenschlusses zugute. Wir hätten aber auch gerne die zahlreichen Blumenkübel im Ort mehrjährig bepflanzt. Wir hätten gerne eine staatlich geförderte Ladestation für Elektroautos in Grosswallstadt gehabt. Und wir hätten uns gerne dieses Jahr wieder an der Aktion "Gelbes Band" beteiligt.
 
Wir haben viele Versuche unternommen, um eine lebendige, dynamische Dorfgemeinschaft zu schaffen. Durch die beantragte Verlegung der Bushaltestelle, Entfernung der Blumenkübel und Einführung von Tempo 30 in der Weichgasse und Hauptstraße wollten wir die Voraussetzungen schaffen, eine gefahrlose Sondernutzung der Gehwege möglich zu machen.
 
Allerdings mussten wir erfahren, dass niemand ehrenamtlich etwas erreichen kann, was ein anderer hauptberuflich mit viel Eifer verhindert.
 
Wir sind trotzdem zuversichtlich, dass die diesbezüglich beim Landtag eingereichte Petition Erfolg bringen wird.
 
Ein voller Erfolg war im vergangenen Jahr zum wiederholten mal unsere Veranstaltung "Weck, Worscht un' Woi", wodurch wir dazu beigetragen haben das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und zusätzlich den Förderverein der Kardinal-Döpfner-Schule mit einer Spende zu unterstützen. Auch unserer Einladung zum politischen Stammtisch sind viele Bürger unterschiedlicher politischer Einstellungen nachgekommen. Die Anregungen, Ideen und auch Kritik aus den Dialogen bei unseren Veranstaltungen sind für uns von unschätzbarem Wert. Denn nur im Miteinander können wir die besten Entscheidungen für unsere Gemeinde treffen. Für dieses Vertrauen danken wir allen Bürgerinnen und Bürgern ganz herzlich.
Ein besonderer Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und des Bauhofes. Aber allen voran den Ehrenamtlichen, die als Jugendbeauftragte, im Seniorenbeirat, in der Nachbarschaftshilfe, in der freiwilligen Feuerwehr und in den Vereinen mit ihrem unermüdlichen Einsatz einen bedeutenden Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten. Die CSU ist stolz, Teil dieser lebendigen und engagierten Gemeinschaft zu sein.
 
Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern ein friedliches und harmonisches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und stellen uns auch im nächsten Jahr wieder den Herausforderungen, die das neue Jahr für uns bereithält.
 
 
Fraktion Bürger für Großwallstadt (BfG)
 
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kollegen und Kolleginnen vom Gemeinderat, liebe Mitarbeiter der Gemeinde Großwallstadt und liebe Bürger und Bürgerinnen von Großwallstadt.
 
Ein ereignisreiches Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Die Welt befindet sich im Wandel, ja man könnte sagen sie ist aus den Fugen geraten und überall auf der Welt brennt es, im wahrsten Sinne des Wortes. Diese unbeständige, geopolitische Lage verunsichert viele Menschen, manche ziehen sich zurück und andere besinnen sich auf die wichtigen Dinge im Leben. Auch in Großwallstadt gibt es viele ungelöste Themen und es gilt diese Herausforderungen anzupacken und neue Wege zu gehen.
 
Einiges davon wurde mit Erfolg angegangen, der Bau des neuen Kindergartens schreitet voran, die Weichen für den Neubau der Schulturnhalle sind gestellt und wir hoffen auf einen baldigen Baubeginn, der Beitritt zum Regionalen Energienetzwerk wurde vor kurzem beschlossen und wird den richtigen Weg für Großwallstadt in die Zukunft weisen, die Aufgaben der Dorfheldentour wurden mit einer grandiosen Gemeinschaftsleistung der Bürger und Bürgerinnen gemeistert. Als Krönung des Jahres kann sogar davon gesprochen werden, dass die Krone der "Deutschen Weinkönigin" nach Großwallstadt ging und dies wurde mit einem beispiellosen Heimatempfang gefeiert.
 
Ein über viele Jahre dauerndes Projekt: Die Sicherung der Wasserversorgung in Großwallstadt nimmt langsam Formen an. Dieses millionenschwere, zukunftsweisende Projekt mit hoher Relevanz für die Trinkwasserversorgung der Bürger in Großwallstadt und auch der Industrie hat leider auch Schattenseiten: die Abwassergebühr in Großwallstadt wurde kräftig angehoben und die Trinkwassergebühr wird höchstwahrscheinlich folgen. Somit gehört bald die "Mär" des billigen Wassers in Großwallstadt, der Vergangenheit an und dabei wissen wir nicht einmal, ob in Zeiten der Klimaerwärmung und Trockenheit dieses überhaupt auf Dauer gesichert ist.
 
Alan Kay, ein US-Informatiker sagte einmal:
"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet"
  
In vielen angeregten und auch kontrovers geführten Diskussionen im GR-Rat ist dies der Fall und es wurden und werden gemeinsam viele Entscheidungen zum Wohle von Großwallstadt auch für die Zukunft getroffen.
 
Leider sind im Jahr 2023 von 10 gestellten Anträgen der Gemeinderäte und -rätinnen, nur 1ner umgesetzt worden und dieser erledigte sich eigentlich von selbst.
Auch musste durch nicht umgesetzte Empfehlungen vom GR-Rat, selbst die Eisdiele in Großwallstadt schließen, was vielen Einwohner und Einwohnerinnen, vor allem unsere Kinder, sehr bedauern.
 
Dies alles zeigt uns, dass wir unsere Bemühungen im Gemeinderat nicht aufgeben dürfen, uns weiter für ein lebens- und liebenswertes Großwallstadt einzusetzen.    
Und gerade in dieser ruhigen, besinnlichen Zeit vor Weihnachten ist Raum für Wünsche. Die Hoffnung, dass unsere "Weihnachtswünsche" gehört werden und in Erfüllung gehen, treibt die BfG weiter an:
 
Unserer Weihnachtswünsche: Beschlossene Beschlüsse des Gemeinderates im kommenden Jahr 2024 auch umzusetzen, ob dies die Zukunftswerkstatt (der runde Tisch) in Großwallstadt ist, die Einstellung des beschlossenen Ortskümmerers, die Ortskernverschönerung und die Schaffung eines Ortskernes, die Errichtung eines Grillplatzes, die Querung der Mil 38, die angestrebte 30er Zone der Ortsdurchfahrt, die Verschönerung des Wohnmobilstellplatzes, das Fahrradkonzept mit Lückenschluss oder die Bauplätze nördlich von Großwallstadt, welche angegangen werden sollten. All dies steht auf unserer Agenda und wir werden uns dafür einsetzen, dass die angesprochenen Projekte auch umgesetzt werden.
 
"Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe." Um es mit den Worten von Daila Lama zu sagen. Es liegt uns allen am Herzen Großwallstadt zu einem noch besseren "Wohlfühlort" zu entwickeln, in welchem man gerne wohnt, zusammensitzt und sich austauscht und in dem die Zukunft gesichert ist, in dem die Menschen wieder Vertrauen in ihre Umgebung und Heimat haben. 
 
Auch uns in Großwallstadt hat die Flüchtlingskrise jetzt im vollen Umfang erreicht. Hier stehen wir vor der großen Herausforderung Konfliktpotential rechtzeitig zu erkennen und dabei zu unterstützen, dies zu entschärfen. (*Persönliche Anmerkung: "Auf die Vorwürfe im Schlusswort des Bürgermeisters gehe ich an dieser Stelle bewusst nicht ein. Dafür stehe ich gerne persönlich Rede und Antwort.")
 
Dabei sind andere große Aufgaben der Zukunft, ob es die "Volkshalle", das "Alte Feuerwehrhaus" oder die Vielzahl der "sanierungsbedürftigen Straßen" in Großwallstadt sind, noch gar nicht erwähnt.
 
Wir die BfG und ich bin mir sicher, der gesamte Gemeinderat wird seine Bemühungen dahingehend nicht aufgeben, diese anstehenden Probleme zu lösen und auch immer wieder anzusprechen.
 
"Perfekt ist das Leben nie, aber es gibt besondere Momente, die es lebenswert machen und es gibt Menschen, die diese Momente perfekt machen"
 
Diesen Wunsch möchte die BfG gerne jedem einzelnen Bürger und jeder Bürgerin zu Weihnachten aussprechen: einen besonderen Moment mit einem besonderen Menschen zu verbringen - Frohe Weihnachten an Alle. 
Unser Dank am Ende dieses ereignisreichen Jahres gilt auch allen Mitarbeitern der Gemeinde Großwallstadt, der Verwaltung und dem Bauhof, allen ehrenamtlichen Helfern, dem gesamten Gemeinderat und unserem Bürgermeister. Ihnen allen wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest.
 
Für die Bürger von Großwallstadt
Klaus Giegerich und Ilona Hirsch im Namen der BfG
 
 
Fraktion der Freien Wähler (FW)

Liebe Zuhörer,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Großwallstadt,        
liebe Kolleginnen und Kollegen, lieber Roland,

Weihnachten steht vor der Türe. Unsere Straßen und Plätze erstrahlen in einem warmen Glanz, geschmückt mit funkelnden Lichtern und farbenprächtigen Dekorationen. Weihnachtsbeleuchtungen scheinen durch die vereisten Fenster und aus dem einen oder anderen Haus hören wir sanfte Weihnachtsmusik. Wie wir uns das Weihnachtsfest vorstellen, haben wir bereits in der Familie besprochen. Wir wünschen uns besinnliche und ruhige Tage im Kreise der Familie und kommen zur Ruhe. Ein mit Liebe geschmückter schöner Weihnachtsbaum schafft eine behagliche Wärme und Geborgenheit.
 
Man würde sich wünschen, es könnten doch alle Menschen auf der Welt aktuell eine ähnliche Vorfreude auf Weihnachten haben.
 
Aufgrund der zahlreichen Krisen, Konflikte und Kriege ist dies für viele jedoch leider nicht möglich. Beim täglichen Verfolgen der Nachrichten nehmen diese einen Großteil des Artikels oder der Sendezeit ein.
"Die größten Probleme in der Welt können nicht gelöst werden, wenn wir nicht miteinander reden."
Das Zitat von Franklin D. Roosevelt ist und bleibt wahrscheinlich eines der eindrucksvollsten Zitate unserer Zeit und lässt sich von der Weltpolitik bis auf die kleinste soziale Ebene projizieren.
 
Diplomatie ist die Kunst, Konflikte zu verhindern, zu mildern oder zu lösen, sie ist der geschickte Umgang und die Verhandlungsfähigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen. Aktuell scheint diese mehr gefragt zu sein als je zuvor.
 
Nur so kann das unsagbare Leid im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und im Krieg zwischen Israel und den Palästinensern gelöst werden, um nur die aktuell größten internationalen Krisen zu nennen. Es gäbe viele Beispiele mehr. Wir alle sind aufgrund der medialen Präsenz mit den täglichen Menschenrechtsverletzungen und Gräueltaten konfrontiert. Tapfere Frauen und Männer im Iran werden zu langen Gefängnisstrafen oder zum Tode verurteilt, nur weil sie für ihre Rechte kämpfen und demonstrieren möchten, um eine liberalere Gesellschaft zu formen.
 
In einem ganz anderen Kontext gibt es jedoch auch bei uns in Deutschland Verbesserungspotential in der Kommunikation.
 
Innerhalb der Ampel-Koalition werden Unstimmigkeiten vor Abschluss der eigentlichen Verhandlungen öffentlich diskutiert, viele Entscheidungen werden dem Bürger unglücklich vermittelt und voreilig umgesetzt, sodass die Unzufriedenheit der Bürger steigt. Die letzten Umfrage- und Wahlergebnisse zeichnen keine gute Entwicklung ab, denn immer dann, wenn die großen etablierten Parteien streiten und keine klugen, durchdachten Lösungen finden, profitieren und mobilisieren Parteien aus dem rechten Spektrum mit einfachen Parolen zunehmend Protestwähler.
 
Man könnte viele Punkte mehr nennen, doch in einer Weihnachtsrede im Gemeinderat sollten vor allem auch die Punkte Gehör finden, die uns im Jahr 2023 in unserem Gremium beschäftigt haben. Den roten Faden bezüglich der Kommunikation untereinander möchten wir jedoch nicht verlieren.
 
Nach anfänglicher Annäherung der verschiedenen Fraktionen und dem Lob am Ende des letzten Jahres sehen wir aktuell in einigen Punkten Optimierungsbedarf.
Der Wunsch, dass Diskussionen auf Augenhöhe bleiben und ein kollegialer und professioneller Umgang untereinander herrscht, erfüllte sich leider nicht immer.
Trotz aller Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten der verschiedenen Fraktionen sollte ein kollegialer Umgang insbesondere mit dem Bürgermeister und der Verwaltung zum Wohl unserer Gemeinde Grundlage unserer Arbeit sein. Für eine zielführende Zusammenarbeit zum Erreichen optimaler Bedingungen für unser Großwallstadt wurde jeder einzelne von uns in den Gemeinderat gewählt.
 
Auch wir sind nicht immer mit der Vorgehensweise des Bürgermeisters und der Verwaltung einverstanden, wir äußern unsere Kritik jedoch direkt und konstruktiv, um anwendungsbezogen und ergebnisorientiert einen klugen gemeinsamen Konsens zu suchen und zu finden. Die Professionalität und der Wählerauftrag fordert von uns, dass wir uns weiterhin für unser Großwallstadt zielorientiert und kompromissbereit einsetzen.
Erstaunt haben uns die gemeinsamen Fraktionssitzungen der BfG, CSU und SPD, in welchen vorab Entscheidungen getroffen und in den Gemeinderatsitzungen ohne größere Beratungen und Meinungsaustausche umgesetzt werden. Unserer Meinung nach sollten die Diskussionen und Besprechungen zum besseren Verständnis und zur Transparenzsteigerung für unsere Bürger sinnvollerweise öffentlich im Gemeinderat durchgeführt werden.
 
Neben einer klugen Kommunikation ist jedoch auch ein ständiges Hinterfragen unserer gemeinsamen Entscheidungen erforderlich, um gegebenenfalls sinnvolle Korrekturen anpassen zu können.
 
Am Anfang unserer Legislaturperiode wurde das bisher, seit Jahrzehnten so erfolgreiche Vorgehen mit einem beratenden Bauausschuss zugunsten einer "beschließenden" Variante umgestellt. Aufgrund der fehlenden Weitergabe wichtiger Informationen an alle Gemeinderatsmitglieder aus dem "beschließenden Bauausschuss" und des ausgebliebenen Vorteils eines solchen Vorgehens, wurde unsererseits ein Antrag eingebracht und dafür geworben, zur besseren Transparenz für Gemeinderatsmitglieder und unsere Bürgerinnen und Bürger  zu dem "alt bewährten" System zurück zu kommen. Obwohl uns fraktionsübergreifend bestätigt wurde, dass die aktuelle Vorgehensweise so nicht sinnvoll und vorteilhaft sei, wurde der Antrag der Freien Wähler abgelehnt. Hier zählt ein Fraktionsdenken mehr als eine kluge und durchdachte erneute Bewertung.
 
Auch bezüglich der Nutzungsänderung der ehemaligen Kleiderfabrik Geis gab es viele hitzige Diskussionen. Wir wollten hochwertige, barrierefreie Wohnungen, welche sowohl ein seniorengerechtes Wohnen ermöglichen, als auch jungen Familien die Möglichkeit geben kann, in unserem schönen Großwallstadt sesshaft zu werden. Unsere Gemeinderatsfraktion lehnte aufgrund des aktuellen Plans mit teils fehlendem Tageslichts und der damit erforderlichen künstlichen Beleuchtung in den Gängen und Bädern die aktuelle Bauweise einstimmig ab.
Leider konnte dieses Ziel nun nicht erreicht werden. Aristoteles schrieb in seinen Büchern zur Nikomachischen Ethik: "Vernunft ist die Fähigkeit zur Schlussfolgerung."
 
Wir haben im vergangenen Jahr jedoch auch wieder wichtige Ziele gemeinsam erreicht. Wir haben mit der Beauftragung der Baus unseres Kinderhauses ein Zukunftsprojekt initiiert, dem rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz entsprechen und die Kinder- und Schulkindbetreuung sichern können, was aktuell nicht allen Gemeinden so erfolgreich gelingt, um nur eines der wesentlichen Projekte beispielhaft aufzuführen.
 
Großwallstadt konnte 2023 auch mehrere "Jubiläen" feiern. Hervorzuheben und beeindruckend war die 650-Jahr-Feier unserer Kirche mit dem Abschlussgottesdienst, bei dem wir als besonderen Ehrengast den Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nicola Eterovic begrüßen durften.
 
Man könnte noch vieles in einer Weihnachtsrede über das Jahr 2023 aufführen, damit diese dem Begriff "Rückblick" gerecht werden kann. Einen Punkt darf man jedoch nicht vergessen. Einfach mal "Danke sagen":
Am Ende des Jahres möchten wir uns ganz herzlich bei allen Ehrenamtlichen in Sport und Kultur, bei allen, die zum Gelingen unseres tollen Weihnachtsdörfchens mitgeholfen haben, bei unserer Freiwilligen Feuerwehr für ihre 24-Stunden-Bereitschaft über 365 Tage und den Mitgliedern des Seniorenbeirats bedanken. Wir freuen uns, dass wir "Freie Wähler" mit Ingrid Helmstetter eine engagierte Großwallstädterin in den Seniorenbeirat entsenden, welche die erfolgreiche Arbeit des Beirats unterstützen und fördern wird. Wir sehen den Seniorenbeirat als politisch unabhängiges Gremium, der den Gemeinderat in seinen Entscheidungen positiv beeinflusst. Wir wünschen ihr für ihre neue Aufgabe viel Geschick, Spaß und Erfolg.
 
Auch unserer "Schulfamilie" um Herrn Rektor Horst Kern und der Vorsitzenden des Fördervereins Barbara Schieder der Kardinal-Döpfner-Grund- und Mittelschule möchten wir für die erfolgreiche Arbeit, welche ihr und Großwallstadt in unserer Region einen super Ruf beschert, bedanken.
 
Bedanken möchten wir uns aber auch beim Bürgermeister, der Verwaltung, bei Euch liebe Kolleginnen und Kollegen für die geleistete Arbeit. Wir freuen uns auf ein neues Jahr 2024, um weiterhin für unser Großwallstadt, gerne fraktionsübergreifend, kluge Entscheidungen zu treffen.
 
Voltaire hat einmal gesagt: "Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen".
 
Wenn man allerdings der einen oder anderen diesjährigen Haushaltsrede aufmerksam zugehört hat, verwundert es jedoch in Anbetracht der aktuellen Krisen, Kriegen und Konflikten, dass die täglichen negativen Meldungen nicht doch ein kleines "Fünkchen" Harmoniebedürftigkeit und den Wunsch nach Frieden und Zusammenarbeit wecken. Es scheint schwer zu sein, Probleme, Konfrontationen oder einfach nur andere Meinungen professionell zu verarbeiten und diese über eine kluge Kommunikation gezielt in Kompromisse zu überführen.
 
Weihnachten steht vor der Türe. Wir freuen uns auf friedvolle, besinnliche und ruhige Tage mit der Familie mit dem Gedanken an das Wesentliche.
 
Wir wünschen allen Mitbürgern, allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, der Verwaltung um Markus Hartmann und Stefan Günther, den Bauhofmitarbeitern und Dir lieber Roland ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Rahmen der Familien und ein frohes, friedliches und gesegnetes Jahr 2024, vor allem Zufriedenheit und Gesundheit. Ohne dies erscheinen doch vermeintlich große Probleme in einem ganz anderen Licht.
 
Mitbürgern, denen es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht so gut geht, wünschen wir baldige Besserung. Allen Menschen, die direkt und indirekt von den entsetzlichen Kriegen in der Welt betroffen sind, wünschen wir Frieden.
 
Der Sinn von Weihnachten ist die Hoffnung, uns optimistisch in die Zukunft blicken zu lassen. Den wesentlichen Baustein hierfür liefert uns ein Zitat von John F. Kennedy: "Der Schlüssel zu dauerhaftem Frieden liegt in der Kunst der Kommunikation".

Frohe Weihnachten!

Dr. Hardy Wenderoth
für die Fraktion der Freien Wähler Ralf Klement, Andreas Krist, Nicole Scherger, Heinz Felix Vogel und Reiner Völker

 
 



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